Erklärung zum Morden unschuldiger Menschen in Ashraf

Verbrecherischer Überfall auf das Lager Ashraf
Hintergrundsbericht – Chronologie der Ereignisse / Erstellungsdatum: 10. April 2011

1. Am 2. April 2011 drangen die repressiven Truppen des Irak mit mindestens 30 gepanzerten Fahrzeugen, darunter Humvees und Mannnschaftswagen sowie Panzerfahrzeugen des Typs BMP1 in das Lager Ashraf ein. Sie gingen im Norden des Lagers in Stellung. Aufgrund besonderer, aus den Kreisen des iranischen Regimes erhaltener Information erklärte der iranische Widerstand, Nouri al-Maliki beabsichtige eine neue Serie von Morden im Lager Ashraf – auf Geheiß von Ali Khamenei, dem Höchsten Führer des iranischen Regimes.

2. In zahlreichen Briefen an amerikanische und europäische Politiker und die Vereinten Nationen warnten die Bewohner Ashrafs und der Nationale Widerstandsrat des Iran vor einem bevorstehenden Massaker an den Bewohnern des Lagers. Unglücklicherweise wandte keiner von den Empfängern der Bedrohung irgendeine Aufmerksamkeit zu.

3. Am Mittwoch, den 6. April 2011, 36 Stunden vor der Katastrophe, während die Vertreter der UN-Behörde für Irak (UNAMI) nach Ashraf kamen, machten die Bewohner sie noch einmal darauf aufmerksam, dass ein Überfall auf sie bevorstehe; doch wiederum wurde nichts unternommen. Die Bewohner Ashraf drängten sie, ihre Präsenz im Lager zu verstärken.

4. Am Donnerstag, den 7. April, nach dem Treffen von US-Verteidigungsminister Gates mit Nouri al-Maliki, während erwartet wurde, die Truppen der USA würden ihre Stellung in Ashraf verstärken, verließen überraschenderweise die US-Soldaten, die sich seit dem 3. April im Lager aufhielten, das Lager.

5. Unmittelbar nach dem Treffen zwischen al-Maliki und dem US-Verteidigungsminister, drangen einige 1500 repressive irakische Soldaten in das Lager Ashraf ein – von Donnerstag Mittag an bis spät in die Nacht, so dass sich am Ende insgesamt 2500 Soldaten im Lager befanden. Die Geschwindigkeit des Transports ist für irakische Verhältnisse bemerkenswert.

6. An demselben Tage warnte Frau Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des Nationalen Widerstandsrates des Iran, in Briefen an Präsident Obama, die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton und den Generalsekretär der Vereinten Nationen vor dem Lager Ashraf bevorstehenden Verbrechen – ohne Wirkung.

7. Um 4. 45 Uhr (Ortszeit) begannen acht Bataillone der 9. bzw. 5. Division der irakischen Armee mit ihrem Überfall auf die wehrlosen Bewohner. Das massive Feuer von den Maschinengewehren und Mörsern der Panzerfahrzeuge dauerte in verschiedenen Teilen des Lagers Ashraf sechs Stunden an. In kurzer Zeit wurde eine Reihe von Bewohnern getötet.

8. Am Nachmittag des 8. April belief sich die Anzahl der während des Überfall Getöteten auf 34. Elf von ihnen waren an den während des Überfalls erlittenen schweren Verletzungen gestorben.

9. Mehr als 300 der Bewohner wurden verletzt; eine Reihe von ihnen befindet sich in kritischem Zustand. Seit den frühen Morgenstunden des Donnerstag hat der iranische Widerstand wiederholt die Vereinigten Staaten aufgefordert, die Verwundeten aus dem Lager zu holen. Doch bis Sonntag wurde in dieser Hinsicht nichts unternommen; das Leben von noch mehr Bewohnern wurde aufs Spiel gesetzt.

10. Der Überfall durch einige 2500 repressive irakische Soldaten, der am 8. April um 4. 45 Uhr (Ortszeit) begonnen hatte, dauerte bis 22. 45 Uhr (Ortszeit). Die irakischen Einheiten haben mehr als ein Drittel des Lagers besetzt. Augenzeugen berichteten von einer Reihe persisch sprechender Personen unter den Angreifern.

11. Zur Zeit befinden sich die Truppen, die den Angriff ausgeführt haben, immer noch im Lager Ashraf; damit dauert die Gefahr eines neuen Angriffs, neuer Morde an den Bewohnern an. Einige 1500 von den repressiven Soldaten befinden sich innerhalb, mehr als 1000 außerhalb des Lagers. Einige 50 gepanzerte Fahrzeuge sind im Lager, ebenso viele außerhalb.

12. Aufgrund der Befehle ihrer Kommandeure erbeuten die irakischen Soldaten das Eigentum und Vermögen der Bewohner Ashrafs, während sie alles, was sie nicht davontragen können, zerstören.

13. Die irakischen Soldaten verweigern dem Beobachterteam der UNAMI den Eintritt ins Lager. Herr Taher Boumdra, der Assistent von Herrn Ad Melkert, dem Sonderbeauftragten des UN-Generalsekretärs im Irak, in Sachen des Lagers Ashraf, versucht seit Donnerstag morgen ins Lager zu kommen, wird jedoch von den irakischen Soldaten daran gehindert.

14. Eine Reihe von Journalisten ist nach Ashraf gereist, doch die irakischen Soldaten hindern sie am Eintritt.

15. Dringende Forderungen: -Da weiterhin große Gefahr eines neuen Überfalls und Blutbades besteht und die repressiven Truppen immer noch im Lager sind, ist es äußerst dringend, dass die amerikanischen Truppen, die bis kurz vor der Katastrophe im Lager stationiert waren, zurückkehren, um einen weiteren Überfall auf die Bewohner zu verhindern. -Ein Beobachterteam der UNAMI muss im Lager Ashraf stationiert werden. -Eine Reihe der Verletzten befindet sich in kritischem Zustand. Ihre Verlegung aus dem Lager durch amerikanische Truppen ist dringlich.